Als Linux-Nutzer stößt du früher oder später auf die Notwendigkeit, Prozesse zu stoppen. Vielleicht läuft ein Programm nicht mehr richtig oder beansprucht zu viele Systemressourcen. In diesem Artikel zeige ich dir, wie du gezielt Prozesse killen kannst und welche Werkzeuge dir dabei helfen.
Die Grundlagen des Killens von Prozessen
In Linux kannst du mit dem kill-Befehl Prozesse basierend auf ihrer Prozess-ID (PID) beenden. Der Befehl hat die Grundsyntax:
kill [OPTIONEN] PID
Um die PID eines laufenden Prozesses zu finden, kannst du den ps-Befehl in Kombination mit grep verwenden. Zum Beispiel, wenn ich die PID von Firefox herausfinden möchte, verwende ich:
ps aux | grep firefox
## Auch ohne das Grep und du bekommst alle Prozesse anzuzueigen.
Hierbei zeigt ps aux eine Liste aller laufenden Prozesse an. Die PID ist in der ersten Spalte aufgeführt. Ein nützliches Tool, um eine Übersicht über deine Prozesse zu erhalten, ist der top-Befehl. Dieser zeigt nicht nur die PIDs, sondern auch die CPU- und Speicherauslastung an.
Prozesse mit kill beenden
Nachdem ich die PID eines Prozesses ermittelt habe, kann ich den kill-Befehl verwenden, um ihn zu beenden. Der Standardbefehl sendet das SIGTERM-Signal, das dem Prozess mitteilt, sich ordnungsgemäß zu schließen:
kill PID
Wenn der Prozess nicht reagiert, kannst du das SIGKILL-Signal verwenden, um ihn sofort zu beenden. Dieses Signal kann nicht ignoriert werden:
kill -9 PID
Sei jedoch vorsichtig mit SIGKILL, da der Prozess nicht die Möglichkeit hat, seine Arbeit zu beenden oder seine Ressourcen freizugeben.
Alternativen zum kill-Befehl
Zusätzlich zum kill-Befehl gibt es auch andere Tools, die du zum Beenden von Prozessen nutzen kannst. Eines der bekanntesten ist pkill, mit dem du Prozesse nach ihrem Namen anstelle ihrer PID beenden kannst:
pkill firefox
Ein weiteres nützliches Tool ist killall. Dieses beenden alle Prozesse mit einem bestimmten Namen. Zum Beispiel:
killall firefox
Wie bei pkill kannst du auch hier das SIGKILL-Signal verwenden:
killall -9 firefox
Grafische Benutzeroberflächen
Wenn du keine Befehlszeile verwenden möchtest, kannst du auch grafische Tools wie den Systemmonitor in vielen Linux-Distributionen nutzen. Hier zeigst du die Prozesse in einer Übersicht auf und kannst sie gezielt beenden. Suche nach dem Prozess, klicke ihn an, und wähle die Option „Prozess beenden“ oder „Prozess killen“.
Dies ist besonders nützlich für Einsteiger oder für jene Momente, in denen ich schnell agieren möchte, ohne die genauen PIDs im Gedächtnis zu haben.